Wie kann der BodenQI in der Schweiz implementiert werden?
Die nationale Begleitgruppe hat sich zu ihrer ersten Arbeitssitzung getroffen. Aufgabe der Expertengruppe ist es, die Umsetzung des Bodenqualitätsindexes (BodenQI) auf Grundlage der Erfahrungen der verschiedenen Pilotprojekte zu leiten. Im Anschluss an drei Arbeitssitzungen wird die Gruppe konkrete Massnahmen zur Standardisierung des BodenQI empfehlen.
Seit 2017 haben wir mehrere Pilotprojekte zum Bodenqualitätsindex gestartet. Ein Instrument, mit dem man auf Eben der Raumplanung die besten Böden schützen kann, indem ihre Qualität für eine Region, einen Stadtteil oder ein bestimmtes Gebiet visualisiert wird. Der Schutz hochwertiger Böden ist wichtig, da diese am besten geeignet sind, Funktionen wie die Wasserversickerung oder die Nahrungsmittelproduktion zu erfüllen. Auf Grundlage der Erfahrungen der Pilotprojekte sowie durch ihr Fachwissen, formuliert die nationale Begleitgruppe Empfehlungen für eine Berücksichtigung der Bodenqualität durch den Bodenqualitätsindex. Die Mitglieder der Gruppe stammen aus Raumplanung, Bodenwissenschaften, Bundes- und Kantonsverwaltung sowie der Kommunikation.
Die erste Arbeitssitzung der Begleitgruppe fand am 4. Dezember 2023 in Biel statt. Zunächst erfuhr die Gruppe mehr über die drei laufenden Pilotprojekte. Diese befinden sich in der Region Morges, in Chamblioux-Bertigny im Kanton Freiburg und in Witzwil im Kanton Bern. Die Projektträger entwickeln den BodenQI unter Berücksichtigung der Herausforderungen ihrer Region und werden dabei von Hochschulen und dem Kompetenzzentrum Boden unterstützt. Sie sind meist auch bodenkundliche Laien, die mit Hilfe des BodenQI die Böden ihrer Region schützen wollen. Auf der Sitzung stellten sie ihre Perspektive einer möglichen Weiterentwicklung des BodenQI in der Schweiz vor. Die Bodenkundlerin Ricarda Miller aus Deutschland (Büro «Schnittstelle Boden») gab ausserdem Einblick in die Erfahrungen, die im Bundesland Hessen im Zusammenhang mit dem Bodenqualitätsindexes gemacht werden konnten.
Die Aufgabe der Mitglieder im Anschluss war es, sich in einem Workshop vorzustellen, wie der Bodenqualitätsindex in bestehende politische Instrumente, insbesondere in der Raumplanung, integriert werden kann. Wir werden nun die Ergebnisse analysieren und erste Empfehlungen skizzieren. In zwei weiteren Arbeitssitzungen werden die Empfehlungen finalisiert und ein Weg zur schweizweiten Implementierung des BodenQI aufgezeigt.
