Angehende Raumplaner/innen testen BodenQI
Der Bodenqualitätsindex (BodenQI) soll von Raumplaner/innen angewendet werden. Diese wissen oftmals wenig über Böden. Das ist eine Herausforderung. Dieser haben sich Geografie-Studierende der Universität Lausanne (UNIL) gestellt: Sie versuchten die Qualität der Böden bei neun fiktiven Innenverdichtungs-Projekten zu berücksichtigen. Dabei halfen ihnen die interaktiven Tools der Région Morges. Die Ergebnisse sind in Form von Berichten einzusehen.
Im Rahmen des Seminars „Stratégie et opérationnalisation du projet“ stand das Spannungsfeld zwischen Bodenerhaltung und Innenentwicklung von acht Gemeinden der Région Morges im Zentrum. Aufgabe der Studierenden war es, Synergien und Konflikte auf Grundlage der Geschichte eines Stadtteils, der Raumplanungsvorschriften und des BodenQI zu entwickeln.
Eine fiktive Übung
Unter Beachtung der jeweiligen Bauvorschriften entwickelten sie fiktive Szenarien und untersuchten, wie sich die Anwendung der interaktiven Tools bei Innenverdichtungsprojekten auf die Bodenqualität auswirkt. Darauf aufbauend erarbeiteten die Studierenden konkrete Massnahmen für die Umsetzung: u. a. Boden-Versiegelung bei Neubauten vermeiden, qualitativ-hochwertigere Böden schützen und Verlust von Bodenqualität ausgleichen. Um diese zu ermöglichen, schlagen sie Änderungen der Bauvorschriften vor.
Die Ergebnisse sind sehr wertvoll, auch wenn sie auf fiktiven Szenarien beruhen. Denn sie tragen dazu bei, dass über eine Aufnahme des BodenQI in die kommunalen Vorschriften diskutiert wird.
Die Tools der Région Morges
Im Rahmen des Pilotprojektes der Région Morges wurden interaktive Tools zur Anwendung des BodenQI entwickelt. Diese ermöglichen eine Visualisierung des BodenQI auf Karten und die Auswirkungen von Planungsprojekten auf die Bodenqualität darzustellen. Die Tools wurden den Studierenden zur Verfügung gestellt.
Die Vermittlung von Bodenwissen in der Ausbildung von Raumplaner/innen ist für unserer Böden von entscheidender Bedeutung. Um die innovativen Tools in die Praxis integrieren zu können, ist ein Kennenlernen und Testen in der universitären Ausbildung wichtig.