Informieren und ausbilden

Informieren und ausbilden

Der Boden ist im Vergleich zu Abfall, Wasser oder Biodiversität ein wenig beachteter Umweltbereich. Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, öffentliche wie private Akteure sowohl zu sensibilisieren als auch für die Implementierung des BodenQI zu mobilisieren.

Wir empfehlen folgende Massnahmen :

Relevante Zielgruppen sensibilisieren

Wir empfehlen den Bundesbehörden folgende Massnahmen:

  • Bei Schlüsselakteuren und in der Bevölkerung ein gemeinsames Verständnis für die Herausforderungen der Erhaltung der Böden und die Rolle der Raumplanung fördern.
  • Institutionen und Privatpersonen über Pionierprojekte informieren, die zur Weiterentwicklung des BodenQI beitragen.
  • Den BodenQI zu einem zentralen Element für die Umsetzung der Bodenstrategie Schweiz erklären.
  • Sobald auf Bundesebene eine standardisierte Methodik für den BodenQI vorliegt, die betroffenen Fachkreise informieren.

Praxisbeispiel(e) :

BodenQI-Webseite

Im Auftrag des Bundes informiert die Webseite bodenqualität.ch über die neuesten Entwicklungen zum BodenQI und erklärt dessen Funktionsweise. Mehr Informationen

Fachkräfte ausbilden

Fachpersonen müssen sich frühzeitig mit dem Konzept des BodenQI vertraut machen. Dies betrifft insbesondere die Verantwortlichen in Raumplanungs-, Umwelt- und Baubehörden sowie die Bodenkundliche Baubegleitung BBB (Bodenschutz auf der Baustelle).

  • Wir empfehlen den Behörden, das Konzept des BodenQI in der Aus- und Weiterbildung in den relevanten Fachbereichen zu fördern.

Praxisbeispiel(e) :

Region Morges (VD)

Im Jahr 2024 setzten sich die Studierenden des Geographie Masterkurses «Strategie und Operationalisierung im Projekt» der UNIL mit den überschneidenden Herausforderungen des Bodenerhalts und der Siedlungsentwicklung nach Innen auseinander. Dazu bewerteten sie fiktive Planungsprojekte in acht Gemeinden der Region Morges. Die im Pilotprojekt der Region Morges entwickelten BodenQI-Tools standen den Studierenden zur Verfügung, um die Auswirkungen der Projekte auf den Boden zu analysieren. Mehr Informationen

Andere Empfehlungen

  • Für die Entwicklung eines BodenQI fehlt bislang eine einheitliche Methodik auf Bundesebene. Eine schweizweite Standardisierung ist jedoch essenziell, um die Bodenqualität zuverlässig und vergleichbar bewerten zu können.

    Basierend auf Informationen zu Böden und ihre Funktionen liefert das Nationale Forschungsprogramm 68 (NFP 68) eine fundierte wissenschaftlich Grundlage für die Entwicklung eines BodenQI. Jedoch wurde in der Schweiz noch keine gemeinsame Politik entwickelt, wie dieser BodenQI konkret berechnet und angewendet werden soll.

  • Sofern keine gesetzlichen Verpflichtungen zur Nutzung des BodenQI bestehen, können Pionierinitiativen ein wirksames Mittel sein, um die Anwendung des BodenQI vorantreiben.

    Pionierprojekte zeigen auch, dass die Berücksichtigung der Böden möglich, und wirtschaftlich tragbar sowie vorteilhaft für die Qualität des bebauten Raums ist.

  • Das Bundesgesetz über die Raumplanung (RPG, Art. 1) sieht vor, dass Bund, Kantone und Gemeinden für eine haushälterische Nutzung des Bodens sorgen. Zudem sollen sie raumplanerische Massnahmen zum Schutz dieser natürlichen Lebensgrundlage treffen. Bis anhin lag dabei der Fokus auf der Reduktion des Flächenverbrauchs.

    Es gibt verschiedene Wege, den BodenQI als Instrument in die schweizerische Raumplanungspraxis zu integrieren und damit Böden zukünftig sowohl in ihrer Quantität als auch in ihrer Qualität zu schützen.