Im Jahr 2020 hat sich der Bundesrat in der Bodenstrategie Schweiz das Ziel gesetzt, bis 2050 netto keinen Boden mehr zu verbrauch. Die ökologischen Funktionen des Bodens sollen in ihrer Gesamtheit erhalten bleiben. Unvermeidbare Eingriffe sind durch Wiederherstellung dieser Funktionen an anderer Stelle auszugleichen.

Nun liegt es in der Verantwortung des Bundes, die nötigen Rahmenbedingungen für die Umsetzung dieses Ziel zu schaffen (siehe Antwort auf das Postulat Burkard). Die Einführung des Bodenqualitätsindex (BodenQI) durch den Bund kann massgeblich dazu beitragen, bis 2050 dieses Netto-Null-Ziel zu erreichen.

  • Für die Entwicklung eines BodenQI fehlt bislang eine einheitliche Methodik auf Bundesebene. Eine schweizweite Standardisierung ist jedoch essenziell, um die Bodenqualität zuverlässig und vergleichbar bewerten zu können.

    Basierend auf Informationen zu Böden und ihre Funktionen liefert das Nationale Forschungsprogramm 68 (NFP 68) eine fundierte wissenschaftlich Grundlage für die Entwicklung eines BodenQI. Jedoch wurde in der Schweiz noch keine gemeinsame Politik entwickelt, wie dieser BodenQI konkret berechnet und angewendet werden soll.

  • Sofern keine gesetzlichen Verpflichtungen zur Nutzung des BodenQI bestehen, können Pionierinitiativen ein wirksames Mittel sein, um die Anwendung des BodenQI vorantreiben.

    Pionierprojekte zeigen auch, dass die Berücksichtigung der Böden möglich, und wirtschaftlich tragbar sowie vorteilhaft für die Qualität des bebauten Raums ist.

  • Das Bundesgesetz über die Raumplanung (RPG, Art. 1) sieht vor, dass Bund, Kantone und Gemeinden für eine haushälterische Nutzung des Bodens sorgen. Zudem sollen sie raumplanerische Massnahmen zum Schutz dieser natürlichen Lebensgrundlage treffen. Bis anhin lag dabei der Fokus auf der Reduktion des Flächenverbrauchs.

    Es gibt verschiedene Wege, den BodenQI als Instrument in die schweizerische Raumplanungspraxis zu integrieren und damit Böden zukünftig sowohl in ihrer Quantität als auch in ihrer Qualität zu schützen.

  • Der Boden ist im Vergleich zu Abfall, Wasser oder Biodiversität ein wenig beachteter Umweltbereich. Deshalb ist es von zentraler Bedeutung, öffentliche wie private Akteure sowohl zu sensibilisieren als auch für die Implementierung des BodenQI zu mobilisieren.