Eine Vorreiterrolle einnehmen

Eine Vorreiterrolle einnehmen

Sofern keine gesetzlichen Verpflichtungen zur Nutzung des BodenQI bestehen, können Pionierinitiativen ein wirksames Mittel sein, um die Anwendung des BodenQI vorantreiben.

Pionierprojekte zeigen auch, dass die Berücksichtigung der Böden möglich, und wirtschaftlich tragbar sowie vorteilhaft für die Qualität des bebauten Raums ist.

Wir empfehlen folgende Massnahmen :

Bei öffentlichen Bau- und Infrastrukturprojekten handeln

Durch den Einbezug der Bodenqualität in ihre Planungsprozesse, übernehmen die Behörden eine Vorbildfunktion. Gleichzeitig sammeln sie Erfahrungen mit der praktischen Anwendung des BodenQI in konkreten Projekten.

  • Wir fordern die kantonalen Behörden auf, mit gutem Beispiel voranzugehen und bei Bau- und Infrastrukturprojekten den Verlust an Bodenfunktionen gemäss der Bodenstrategie Schweiz zu minimieren. Zur Berücksichtigung der Bodenqualität nutzen sie den BodenQI und stützen sich, soweit verfügbar, auf schweizweit standardisierte Methoden.

Praxisbeispiel(e) :

Waadt

Der Kanton Waadt hat sich beispielsweise mit dem „Aktionsplan Böden Waadt 2025–2030“ zu einem vorbildlichen und nachhaltigen Umgang mit der Ressource Boden in seinen Bauprojekten verpflichtet. Mehr Informationen (nur auf Französisch verfügbar)

Im Rahmen von Pilotprojekten handeln

Die Berücksichtigung der Bodenqualität in Pilotprojekten würde es den Behörden ermöglichen, den BodenQI mit Blick auf eine nationale Einführung zu erproben.

  • Wir empfehlen den kantonalen Behörden, Pilotprojekte zur Erprobung des BodenQI zu unterstützen und sich selbst aktiv daran zu beteiligen. Dabei sollen sie sich auf die bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse stützen. Soweit verfügbar, sind schweizweit standardisierte Methoden zu nutzen.

Praxisbeispiel(e) :

Kanton Waadt

Seit 2024 führen die Fachhochschulen von Genf und Yverdon (hepia und HEIG-VD) im Auftrag des Kantons Waadt ein BodenQI-Pilotprojekt für die land- und forstwirtschaftliche Flächen des Kantons durch. Ziel ist es, eine Grundlage zu schaffen, um den Boden in den verschiedenen raumplanerischen Prozessen in diesen Lebensräumen berücksichtigen zu können. Das Projekt ist Teil des Ansatzes von Durabilitas, der darauf abzielt, den BodenQI in der Praxis durch Pilotprojekte in der ganzen Schweiz zu testen. Mehr Informationen

Chamblioux-Bertigny (FR)

Die kantonale Bodenschutzstrategie des Kantons Freiburg äussert sich in ihrem Aktionsplan direkt zum BodenQI. Sie sieht vor, in einer oder mehreren interessierten Gemeinden Pilotprojekte durchzuführen, um weitere Anwendungserfahrungen mit dem BodenQI zu sammeln. Mehr Informationen

Andere Empfehlungen

  • Die Schweizer Raumplanung liegt – im Rahmen der bundesrechtlichen Vorgaben – in der Verantwortung der Kantone. Ihnen kommt eine Schlüsselrolle zu beim Erhalt der Böden und ihrer ökologischen Funktionen, insbesondere durch die Trennung von Bau- und Nichtbaugebiet sowie durch die Kontrolle des Bauens ausserhalb der Bauzone.

    Der Bund, in Zusammenarbeit mit den Kantonen, stellt idealerweise einen standardisierten methodischen Rahmen zur Verfügung, der eine harmonisierte Anwendung des BodenQI auf nationaler Ebene sicherstellt. Die konkrete Ausgestaltung und Umsetzung des BodenQI fällt jedoch in die Planungshoheit der Kantone.

  • Der Boden ist im Vergleich zu Abfall, Wasser oder Biodiversität ein wenig beachteter Umweltbereich. Die Sensibilisierung und die Mobilisierung öffentlicher und privater Interessengruppen ist daher von hoher Bedeutung für die Implementierung des BodenQI.