Eine Vorreiterrolle einnehmen
Eine Vorreiterrolle einnehmen
Sofern keine gesetzlichen Verpflichtungen zur Nutzung des BodenQI bestehen, können Pionierinitiativen ein wirksames Mittel sein, um die Anwendung des BodenQI vorantreiben.
Pionierprojekte zeigen auch, dass die Berücksichtigung der Böden möglich, und wirtschaftlich tragbar sowie vorteilhaft für die Qualität des bebauten Raums ist.
Wir empfehlen folgende Massnahmen :
Bei öffentlichen Bau- und Infrastrukturprojekten handeln
Durch den Einbezug der Bodenqualität in ihre Planungsprozesse, übernehmen die Behörden eine Vorbildfunktion. Gleichzeitig sammeln sie Erfahrungen mit der praktischen Anwendung des BodenQI in konkreten Projekten.
- Wir fordern die Bundesbehörden auf, mit gutem Beispiel voranzugehen und bei Bau- und Infrastrukturprojekten den Verlust an Bodenfunktionen gemäss der Bodenstrategie Schweiz zu minimieren. Zur Berücksichtigung der Bodenqualität nutzen sie den BodenQI und stützen sich, soweit verfügbar, auf schweizweit standardisierte Methoden.
Praxisbeispiel(e) :
Brüssel (BE)
In der Hauptstadt-Region Brüssel wird ein von den Behörden entwickelter Bodenqualitätsindex bei öffentlichen und privaten Bauprojekten getestet. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse ermöglichen eine schrittweise Weiterentwicklung des Instruments hin zu einer systematisch anwendbaren Lösung für die gesamte Region. Ein vergleichbarer Ansatz wäre auch in der Schweiz für öffentliche Bauvorhaben auf Bundesebene denkbar. Mehr Informationen (nur auf Französisch verfügbar)
Im Rahmen von Pilotprojekten handeln
Die Berücksichtigung der Bodenqualität in Pilotprojekten würde es den Bundesbehörden ermöglichen, den BodenQI mit Blick auf eine nationale Einführung zu erproben.
- Wir empfehlen den Bundesbehörden, Pilotprojekte zur Erprobung des BodenQI zu unterstützen und sich selbst aktiv daran zu beteiligen. Dabei sollen sie sich auf die bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse stützen. Soweit verfügbar, sind schweizweit standardisierte Methoden zu nutzen.
Praxisbeispiel(e) :
Chamblioux-Bertigny (FR)
Auf Bundesebene existiert bisher noch kein Praxisbeispiel. Das BodenQI-Pilotprojekt im Sektor Chamblioux-Bertingy (FR) kann jedoch als Inspiration dienen. Der Kanton Freiburg stellte bei der Planung des neuen Gesundheits- und Arbeitspols im genannten Sektor explizit die Anforderung, dass die Bodenqualität berücksichtigt werden muss. Bei der Planung des neuen Kantonsspitals wurde deshalb die Bodenqualität als Kriterium in das Pflichtenheft aufgenommen. Also mussten die Böden bei den eingereichten Studienaufträgen mitgedacht und in die Planung einbezogen werden. Dies führte dazu, dass eine Variante als Favorit auserkoren wurde, die eine Verdichtung des Areals um das bestehende Spital vorsieht. Mit dieser Variante kann das neue Kantonsspital im bereits bebauten Raum entstehen und die umliegenden Böden werden geschont. Mehr Informationen