Der Wert der Böden
für die Raumplanung

planen und bauen mit den Bodenqualitätspunkten

Boden steht qualitativ und
quantitativ unter Druck

Wir verlieren an Boden: Die Bundesverfassung in der Schweiz schreibt zwar einen massvollen Bodenverbrauch vor. Aber Versiegelung und Zersiedelung schreiten trotzdem kontinuierlich voran. Zwischen 1979 und 2009 wurde in der Schweiz Kulturland in der Grösse des Genfersees verbaut (580 km2). Von 2009 bis 2018 nahmen diese Flächen um weitere 181 km2 zu, wovon 17,6 km2 auf versiegelte Flächen entfielen.

Zudem nimmt auch die Bodenqualität vielerorts ab, etwa durch Erosion, Verdichtung und Schadstoffeintrag. Da der Boden eine nicht erneuerbare Ressource ist, führt dies logischerweise zu Problemen. In der neuen Bodenstrategie des Bundes wird anhand von Zielen und Stossrichtungen aufgezeigt, wie ein nachhaltiger Umgang mit dem Boden erreicht werden kann. Für deren Umsetzung ist aber noch viel Arbeit zu leisten…

Flächenveränderung von 2009 bis 2018

0%
(+181 km2) Siedlungsflächen
0%
(-302km2) Landwirtschaftsflächen
0%
(+206 km2) Bestockte Flächen

Warum ist das
so wichtig?

Der Boden spielt für die Menschen und die Umwelt eine ganz zentrale Rolle. Bodenfunktionen sind jene Aufgaben, welche Böden in unserer Umgebung bzw. für das Ökosystem erfüllen. Die Funktionen des Bodens hängen von seinen Eigenschaften (z. B. Textur, Struktur, Porosität) ab, die sich von Ort zu Ort ändern. Ein Boden erfüllt oft mehrere Funktionen gleichzeitig. Je nach Lage und Eigenschaften eines Bodens überwiegen gewisse Funktionen. Die Fähigkeit eines Bodens, die unten beschriebenen Funktionen zu erfüllen, wird schliesslich als Bodenqualität bezeichnet.

HabitatfunktionLebensraum für Tiere, Pflanzen undMikroorganismen Produktionsfunktionvon Nahrungsmitteln, Holz und Fasern RegulierungsfunktionRegulierung von Stoff- und Energiekreisläufen;Filtern, Puffern, Speichern und Umwandeln von Stoffen TrägerfunktionBoden als Baugrund, in den gebaut wird RohstofffunktionSpeichern von Rohstoffen,Wasser und Geothermie ArchivfunktionBewahrung von Informationen zur Natur-und Kulturgeschichte

Habitatfunktion

Lebensraum für Tiere, Pflanzen

Produktionsfunktion

Von Nahrungsmitteln, Holz und Fasern

Regulierungsfunktion

Regulierung von Stoff- und Energiekreisläufen; filtern, puffern, speichern und umwandeln von Stoffen

Trägerfunktion

Boden als Baugrund, in den gebaut wird

Rohstofffunktion

Speichern von Rohstoffen und Wasser

Archivfunktion

Bewahrung von Informationen zur Natur- und Kulturgeschichte

In 1 m2 Boden leben über 5 Billionen Lebewesen: Bakterien, Pilze, Algen, Fadenwürmer, Milben, Springschwänze, Rädertiere, Borstenwürmer, Käferlarven, Zweiflüglerlarven, Regenwürmer, Schnecken, Spinnen und Asseln.
Als Vergleich: Auf der ganzen Erde leben «nur» 7 Milliarden Menschen.

In 1 m2 Boden leben: über 5 Billionen Lebewesen: Bakterien, Pilze, Algen, Fadenwürmer, Milben, Springschwänze, Rädertiere, Borstenwürmer, Käferlarven, Zweiflüglerlarven, Regenwürmer, Schnecken, Spinnen und Asseln.
Vergleich: auf der ganzen Erde leben «nur» 7 Milliarden Menschen.